Information, Wissenschaft und Verantwortung - aktuelle ethische Herausforderungen der IT

  • Type: Lecture (V)
  • Semester: SS 2022
  • Time:

    We, 18:00 - 19:30 (weekly)


  • Lecturer: Prof. Dr. Ralf Reussner
    PD Dr. Alexander Bagattini
  • Lv-No.: 2400033
  • Information: Online

Vorlesungseinheiten

 

 

 

 

 

 

 

 

Termine Programm
11.05.2022 Tobias Matzner (Universität Paderborn): Diskriminierung durch Algorithmen
18.05.2022 Alexander Pretschner (TUM): Ethik in der agilen Software-Entwicklung
25.05.2022 Hannes Hartenstein (KIT): Bewerten, beforschen, befolgen: Ethik und die Frage des Zugriffs in IT-Systemen
01.06.2022 Manuela Lenzen (Freie Wissenschaftsjournalistin): Es sind Werkzeuge! Warum der menschelnde Blick auf KI problematisch ist
15.06.2022 Sven Nyholm (Universität Utrecht): Mind the Gap(s): KI und vier Arten von Verantwortungslücken
22.06.2022 Christian Hummert (Forschungsdirektor der Bundesagentur für Innovation und Cybersicherheit): Cybersicherheit und Demokratie
06.07.2022 Judith Simon (Universität Hamburg): Vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz? Zum Verhältnis von Vertrauen, Wissen und Technologie
Inhalt

Selbstfahrende Autos, Pflegeroboter, Apps, Software für Einstellungsverfahren oder für die Anwendung in komplexen medizinischen Diagnoseverfahren wie dem MRT. Längst ist klar, dass viele neue Technologien im Bereich der IT gleichermaßen Vorteile aber auch Gefahren mit sich bringen. Heute sind wir fast alle persönlich von phishing emails und spam betroffen, und die adversen Effekte von social media – wie Vereinsamung und damit korrelierende psychische Erkrankungen – sind allgemein bekannt. Eine wesentlich größere Tragweite wird deutlich, wenn man an die Möglichkeiten moderner Überwachungssysteme, Gesichtserkennungstechnologien und Big Data Algorithmen in sozio-globalen Kontexten betrachtet, wo sie, wie beim Cambridge Analytica Skandal, politische Wahlen und sogar ganze politische Systeme unterminieren können. Diese Ambivalenz neuer Technologien führt auch zur Frage nach der Verantwortung für die mit ihnen verbundenen Folgen. Es greift hier sicherlich zu kurz, den einzelnen Informatiker allein in der Pflicht zu sehen, schließlich handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problemfeld, an dem beispielsweise politische Akteure und Firmen beteiligt sind, was sich angesichts der oftmals globalen Dimension kooperativer Projekte im Bereich der IT noch komplizierter darstellt. Allerdings sind Informatiker oftmals diejenigen, die als erste mit ethischen Problemen konfrontiert sind. Um hier eine eigene Position beziehen zu können, ist wichtig zu lernen, wie man sich souverän in den für ethische Fragestellungen typischen Grauzonen (in denen es oft kein klares Wahr oder Falsch gibt) argumentativ bewegen kann.

 

Das Ziel dieser Ringvorlesung ist es, hierzu einen Beitrag zu leisten, indem wir gemeinsam mit einschlägigen Expert*innen über grundsätzliche und anwendungsbezogene ethische Fragen im Bereich der IT diskutieren. Hierbei ist uns ein offener Diskurs wichtig, bei dem zu den oftmals kontroversen Themen alle Argumente gehört und bewertet werden können.